
Edit: Dieser Beitrag wurde Ende Mai geschrieben und die Ereignisse liegen demnach Monate zurück. Ich veröffentliche persönliche Texte und Momente bevorzugt zeitversetzt, da ich dann bis dato genügend Abstand vom ganzen hatte und mit Distanz auf die Ereignisse zurück blicken kann. Solch ein Text wühlt auf, eckt an, macht mich verletzlich und gibt mein innerstes Preis – eine gewisse „Verjährung“ sorgt für Schutz als auch emotionalen Abstand. Dieser Blogbeitrag wurde zum Beispiel auch Anfang des Jahres niedergeschrieben und wurde erst 5 Monate später veröffentlicht. Viel Spaß beim lesen!
In seinen Augen sehe ich die Bewunderung, als auch unendliche Zuneigung, die nur mir galt und ich sonne mich darin. Die Luft knistert zwischen uns, nach wie vor, nach den Monaten, nach der hitzigen Zeitspanne – sie knistert immer noch. Die Anziehung zwischen uns ist explosiver und intensiver geworden. Ich habe das nicht für möglich gehalten – doch seine Anwesenheit lehrte mich eines besseren.
„I put a spell on you, because you’re mine. You better stop the things you do…“
Im Hintergrund läuft der Plattenspieler, die Schallplatte rauscht und summt einen Song, den ich kaum Beachtung schenke. Denn wir schauen uns nur vielsagend an und müssen glückselig lächeln. ‚I put a spell on you‘ von Nina Simons hat sich dennoch in meinem Kopf eingebrannt, obwohl es nur die Hintergrundmusik unserer kleinen Welt ist in der wir gerade verweilen.
Wir reden leise und mit rauer Stimme und fühlen uns auf einer verrückten Art und Weise miteinander verbunden. Durch das hohe Fenster fällt goldenes Licht durch die Vorhänge und umspielt unsere Haut mit einer sanften, warmen Farbe. Es sieht hübsch aus. Wir sehen zusammen unerklärlich hübsch aus.
Doch in meinem Kopf kann ich das hier nirgendwo einordnen. Diese Situation, diesen Moment, unsere unglaubliche Beziehung. Es ist nicht Schwarz, es ist aber auch nicht Weiß. Wie kann etwas falsch sein, wenn ich mich so glücklich fühle? Aber wie kann etwas richtig sein, wenn ich nicht mit gutem Gewissen an die Sache heran gehe? Unsere Hände suchen und fanden sich. Nein, dass hier ist weder schwarz noch weiß, das hier ist einfach nur grau. Das hier übersteigt das einfache Denken, das kann man nicht leichtsinnig und ohne Selbstreflexion in einer Schublade stecken, das hier ist undefinierbar schön.
Und während ich in Gedanken versunken immer stiller wurde, legte er seinen Kopf auf meine Brust und lauschte meinen Herzschlag. Küsste ganz sanft meine Finger. Der Plattenspieler setzt die letzte Strophe an und verstummt. Sah mir erwartungsvoll in die Augen. Es ist weder schwarz noch weiß.
„What are you thinking?“
„Nothing“, entgegnete ich etwas zögernd.
„Don’t hold back, you can tell me“
„I’ll tell you if I’m 100% sure of my own thoughts“
Das hier brauchte keine Erklärung. Noch nicht. Nicht jetzt. Ich suche die Antwort in seinen Augen. Nein, das hier ist ein sattes, farbenfrohes, mit Hochgefühl besticktes Grau-Blau und ein bisschen Grün.
Ohh so persönliche und fast schon philosophische Worte. Ich bin ehrlich gesagt neugierig, wie es ausgegangen ist. Hoffentlich konntest du deine Gedanken sortieren, so dass am Ende alles so geworden ist, wie du es gerne wolltest. Und hoffentlich hat sich dein Leben seitdem mit ein bisschen mehr Farben gefüllt. 🙂
GLG, Sabrina
Happiness-Is-The-Only-Rule